KRAFTKLUB 2026: „Sterben in Karl-Marx-Stadt“ – Zwischen Punk, Pathos und Pyrotechnik

Von Chemnitz in die Welt: Neues Album, neue Tour, neue Hymne für eine verlorene Generation

Chemnitz, die Zweite. Oder besser: Karl-Marx-Stadt, das Comeback. Kraftklub melden sich mit einem Paukenschlag zurück – lauter, provokanter und politischer denn je. Die sächsische Indie-Punk-Institution hat nicht nur ihr fünftes Studioalbum „Sterben in Karl-Marx-Stadt“ für den 28. November 2025 angekündigt, sondern auch eine fette Arena-Tour für das Frühjahr 2026. Der Vorverkauf startet am Donnerstag, den 29. Mai um 18 Uhr – und es dürfte schnell gehen, denn: Wer Kraftklub live erlebt hat, weiß, dass hier keine halben Sachen gemacht werden. Schon gar nicht, wenn Heimat, Haltung und Hymnen aufeinanderkrachen.

Chemnitz wird wieder Karl-Marx-Stadt – zumindest für einen Moment

Was als rätselhafte Installation begann, entwickelte sich zum wohl cleversten Promo-Stunt des Jahres: Ein riesiges Schild mit der Aufschrift „Sterben in Karl-Marx-Stadt“ sorgte Anfang der Woche in Chemnitz für kollektives Stirnrunzeln – und dann für Ekstase. Pünktlich Mittwochabend um 21:15 Uhr fiel der Vorhang: Kraftklub gaben ein Überraschungskonzert vor Hunderten Fans – und eröffneten es mit ihrer neuen Single „Schief in jedem Chor“. Ein Song, der tief ins Mark geht. Bitter, bissig, melodisch – wie ein melancholischer Straßenkampf mit Herz auf links.

Was dabei gleichzeitig enthüllt wurde: Das neue Album „Sterben in Karl-Marx-Stadt“ erscheint am 28. November 2025 über Eklat Tonträger. Die erste Single „Schief in jedem Chor“ wird schon am 6. Juni veröffentlicht und ist der Vorbote für das, was da kommt: eine schonungslos ehrliche Momentaufnahme aus einem Land zwischen Dauerkrise und Dorfdisco, zwischen Jugendträumen und grauen Realitäten. Kraftklub eben.

„Sterben in Karl-Marx-Stadt“-Tour 2026: Brennende Herzen, große Bühnen

Kraftklub wären nicht Kraftklub, wenn sie diese Platte nicht dorthin tragen würden, wo ihre Songs am besten wirken: auf die Bühne, in die Hallen, zu den Menschen. Ab dem 3. März 2026 geht es auf große „Sterben in Karl-Marx-Stadt“-Tour – durch die großen Arenen Deutschlands, Österreichs, der Schweiz und Luxemburgs. Wer einmal gesehen hat, wie Felix Brummer mit erhobener Faust durch Pyro-Nebel schreitet, wie tausende Stimmen „Songs für Liam“ brüllen oder wie ein ganzes Publikum hüpft, als hinge ihr Leben davon ab – der weiß: Diese Tour wird nicht weniger als ein brennender Monolog über Freundschaft, Frust und die Faszination des Kaputten.

Und sie endet – vorerst – mit einem echten Heimspiel: Am 27. Juni 2026 spielen Kraftklub im Rudolf-Harbig-Stadion in Dresden, ehe am 29. August das Grande Finale in Hamburg auf der Trabrennbahn steigt. Zwischen Stadionpunk und Deutschrap-Attitüde, zwischen Indiegitarre und Beatbox bleibt kein Zweifel: Kraftklub 2026 ist ein Aufschrei. Und eine Umarmung. Gleichzeitig.

Die Tourdaten im Überblick:

KRAFTKLUB – “Sterben in Karl-Marx-Stadt”-Tour 2026

03.03.2026 – Schwerin, Sport- und Kongresshalle
04.03.2026 – Münster, Halle Münsterland
06.03.2026 – München, Olympiahalle
07.03.2026 – AT-Graz, Stadthalle
08.03.2026 – AT-Wien, Wiener Stadthalle
11.03.2026 – Berlin, Max-Schmeling-Halle
13.03.2026 – LUX-Luxemburg, Rockhal
14.03.2026 – Düsseldorf, PSD BANK DOME
15.03.2026 – Erfurt, Messe
17.03.2026 – Stuttgart, Schleyer-Halle
19.03.2026 – Nürnberg, PSD Bank Nürnberg ARENA
20.03.2026 – Freiburg, SICK-Arena
21.03.2026 – CH-Zürich, Hallenstadion
23.03.2026 – Braunschweig, Volkswagen Halle
24.03.2026 – Kiel, Wunderino Arena
27.03.2026 – Frankfurt, Festhalle
28.03.2026 – Bremen, ÖVB-Arena
27.06.2026 – Dresden, Rudolf-Harbig-Stadion
29.08.2026 – Hamburg, Trabrennbahn

Kraftklub bleiben unbequem – und damit so wichtig wie nie

Mit „Sterben in Karl-Marx-Stadt“ zementiert die Band ihren Status als Sprachrohr einer Generation, die sich zwischen Politikverdrossenheit und Moshpit ihren Platz in der Welt erkämpft. Kraftklub bieten keine Antworten. Aber sie stellen die richtigen Fragen. Und das lauter als je zuvor.

Das neue Album dürfte düsterer, kantiger, politischer werden – und gleichzeitig diese bittersüße Kraftklub-Nostalgie in sich tragen, für die sie so geliebt werden. Wer auf dieser Tour nicht dabei ist, verpasst mehr als ein Konzert. Er verpasst ein Stück Musikgeschichte im Entstehen.