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Rock am Zeitgeist – Das Hurricane Festival 2025 setzt neue Maßstäbe

Scheeßel, 20.–22. Juni 2025: Ein Festival, das keine Kompromisse kennt

Wenn sich im Juni 2025 erneut über 70.000 Menschen in die norddeutsche Tiefebene aufmachen, um in Scheeßel drei Tage lang gemeinsam das Leben und die Musik zu feiern, dann ist eines klar: Das Hurricane Festival ist längst mehr als ein Pflichttermin für Musikliebhaber – es ist ein kollektives Lebensgefühl, ein Ort der Rebellion, der Sehnsucht und der kathartischen Ekstase. Und der Soundtrack dieses emotionalen Ausnahmezustands könnte kaum vielschichtiger sein als im Line-up, das Veranstalter FKP Scorpio in diesem Jahr auf die Beine gestellt hat.

Mehr als 60.000 Tickets waren bereits kurz nach Vorverkaufsstart vergriffen – ein klares Zeichen für die ungebrochene Kraft dieses Festivals. Die Hurricane-Community wächst nicht nur stetig, sie lebt von einer Leidenschaft, die sich nicht in Zahlen ausdrücken lässt, sondern im lauten Mitsingen, im Tanz durch den Regen, im Blick ins grelle Licht der Bühnen, wenn alles andere für einen Moment egal ist.

Rückblick: Von der Kuhweide zum Kult – Die Geschichte des Hurricane

Was 1973 unter dem Namen „Es rockt zwischen Weser und Elbe“ mit Acts wie Chuck Berry, Jerry Lee Lewis und Chicago begann, wurde schnell legendär – doch erst mit dem offiziellen Start des Hurricane Festivals im Jahr 1997 nahm die Erfolgsgeschichte so richtig Fahrt auf. Damals noch ein Wagnis, ist das Festival heute aus dem europäischen Musiksommer nicht mehr wegzudenken. Über zwei Jahrzehnte hat sich das Hurricane in Scheeßel zum Sehnsuchtsort für Musikbegeisterte entwickelt – und war dabei nie nur ein Abspielplatz für große Namen, sondern immer auch Bühne für neue Ideen, Genres und Talente.

Stürme, Evakuierungen, pandemiebedingte Absagen – das Hurricane hat viel erlebt. Aber es hat überlebt. Und gewachsen ist es dabei an jedem Rückschlag. Heute zählt das Festival auf dem Eichenring zu den wichtigsten und stilprägendsten Musikveranstaltungen in Deutschland. Wer in Scheeßel spielt, hat es geschafft. Wer dort hingeht, weiß, was es bedeutet, für drei Tage alles hinter sich zu lassen.

Green Day: Zeitgeist mit Gitarren

Sie sind laut. Sie sind wütend. Sie sind zurück – und sie haben mit Saviors ein Album im Gepäck, das nicht nur musikalisch wie ein Befreiungsschlag wirkt, sondern auch politisch wieder scharfkantig glänzt. Green Day als Headliner des Hurricane 2025 ist nicht weniger als ein Statement. Mit über 75 Millionen verkauften Tonträgern, fünf Grammy Awards und einer Karriere, die den Punk über Jahrzehnte am Leben gehalten hat, gehören Billie Joe Armstrong und Co. zu den ganz Großen. Und live? Da lodert der Funke, da wird aus Haltung Feuer. Wer sie in diesem Juni in Scheeßel verpasst, verpasst Geschichte.

Rise Against: Wenn Wut fliegen lernt

Rise Against komplettieren die Headliner-Riege des diesjährigen Festivals. Die Punkrock-Institution aus Chicago hat sich nie mit musikalischer Wucht begnügt – sie liefert stets Inhalte, Haltung, eine Vision. In einer Welt, die zu oft ins Zynische kippt, erinnern Rise Against an das Potenzial von Musik als moralische Kraft. Sie singen über Klimakrise, Tierrechte, LGBTQ+, soziale Gerechtigkeit – mit Hymnen, die sich im Moshpit genauso entfalten wie im Bewusstsein. Nach zwei Jahren Studioarbeit ist ihr Auftritt beim Hurricane mehr als nur ein Comeback – er ist ein Weckruf.

The Prodigy: Die Erben des Wahnsinns

Seit mehr als drei Dekaden definieren sie, was ein Live-Erlebnis an die Schmerzgrenze bringen kann: The Prodigy sind zurück – ohne Keith Flint, aber mit einer Intensität, die sich jeder Beschreibung entzieht. Ihre Fusion aus Rave, Punk und Wahnsinn bringt Körper in Bewegung und Hirne in Wallung. Die Rückkehr der britischen Kultband aufs Hurricane ist nicht nur nostalgisch aufgeladen – sie ist hochaktuell. Denn selten war rohe Energie nötiger als jetzt.

Apache 207: Der Zeitgeist auf zwei Beinen

Er ist der Popstar einer neuen Generation, der Brücken zwischen Welten baut, die früher unvereinbar schienen: Apache 207 vermengt R’n’B, 80s-Synths, Hip-Hop und Eurodance zu einem Sound, der Millionen bewegt. Über zwei Milliarden Streams, zahllose Auszeichnungen, ausverkaufte Stadien – der Erfolg des Ludwigshafeners ist beispiellos. Aber Apache ist mehr als Zahlen. Er ist ein Gefühl, eine Attitüde, eine Stimme für jene, die sich nirgendwo zu Hause fühlen – außer vielleicht genau hier, auf der Hurricane-Bühne.

Biffy Clyro: Laut denken in Schönheit

Wer je Biffy Clyro live gesehen hat, weiß: Diese Band kann alles – von still bis Sturm, von Chaos bis Klarheit. Die Schotten stehen für einen Alternative-Rock, der emotional aufwühlt und gleichzeitig in seiner instrumentalen Präzision atemlos macht. Ihre fast 30-jährige Karriere ist ein Beweis dafür, dass Rockmusik auch 2025 noch innovativ und tiefgründig sein kann. Und dass Hymnen, die unter die Haut gehen, nie aus der Mode kommen.

SDP, AnnenMayKantereit, Alligatoah – Textgewitter und Klanggewitter

Ob die bittersüßen Großstadtgeschichten von AnnenMayKantereit, der anarchisch-glitzernde Pop-Hybrid von SDP oder die stilübergreifende Satire-Wucht von Alligatoah – alle eint, dass sie Geschichten erzählen, die im Kollektiv Widerhall finden. Sie sind keine Beiwerke, sondern zentrale Stimmen eines Festivals, das Haltung in den Mittelpunkt stellt.

Electric Callboy: Rave im Moshpit

Mit einem Namen, der fast harmlos klingt, aber einer Live-Energie, die alles andere als das ist, haben sich Electric Callboy aus dem Metalcore-Nirwana direkt auf die großen Festivalbühnen katapultiert. Ihr Mix aus Electro und brachialen Riffs, ihre ironisch überzogenen Musikvideos und ihre ansteckende Energie machen sie zu einem absoluten Muss – und zur wahrscheinlich wildesten Party des Wochenendes.

Sam Fender, Nina Chuba, Kate Nash – Starke Stimmen, große Songs

Mit Sam Fender kommt ein weiterer britischer Hochkaräter nach Scheeßel. Zwischen Working-Class-Hymnen und emotionaler Ehrlichkeit liefert er die passende Soundkulisse für Sonnenuntergänge mit Gänsehaut. Nina Chuba überzeugt als Multitalent, das Dancehall, Pop und Verletzlichkeit vereint. Und Kate Nash, einst Indie-Ikone, heute starke feministische Stimme, bringt die Bühne mit neuem Material und altem Biss zum Beben.

Und sonst? Alles, was gut ist.

Ob Jimmy Eat World, Flogging Molly, The Wombats, Lucy Dacus, Hot Water Music, Lagwagon, Zeal & Ardor, Landmvrks, Antilopen Gang, Kneecap, Irie Révoltés, Circa Waves, Bibiza oder Slowdive – das Hurricane 2025 bietet ein Line-up, das tief gräbt und weit streut. Es ist ein Fest für Liebhaber aller Subgenres und für Entdecker neuer Klangwelten. Und mit Künstlern wie Dotan, Royal Republic, Turbostaat, Freddie Dredd, The Murder Capital, Nova Twins, Sawyer Hill, Kafvka, Pretty Pink oder Zartmann ist die Liste der Hochkaräter lang und verheißungsvoll.

Mehr als Musik: Haltung, Zukunft, Mut

Besonders bemerkenswert ist 2025 der Besuch von Luisa Neubauer beim Hurricane. Die Klimaaktivistin bringt mit ihrer Keynote „Was wäre, wenn wir mutig sind?“ eine ganz neue Ebene aufs Festivalgelände – und zeigt, dass Musik und Aktivismus sich nicht ausschließen, sondern ergänzen. Auch Jan Böhmermann mit dem Rundfunk-Tanzorchester Ehrenfeld wird eine Show liefern, die zwischen Satire, Show und subversivem Ernst changiert – ein Format, das perfekt zum gelebten Hurricane-Spirit passt.

Technisch am Puls: Die Telekom bringt’s

Mit der Telekom als neuem Partner wird das Hurricane digitaler, besser vernetzt und erlebbarer denn je. Livestreams, Highspeed-Verbindungen und immersive Festival-Features sind nur einige der Tools, die 2025 für neue Maßstäbe sorgen werden – ohne den analogen Kern zu verlieren: drei Tage Ausnahmezustand, gemeinsam in der Musik versinken.

Mehr Hurricane war nie

Das Hurricane Festival 2025 ist nicht einfach nur ein Musikfestival. Es ist ein Spiegel seiner Zeit, ein Ort der gelebten Vielfalt, eine Arena für Stimmen, die gehört werden müssen – laut, leise, wütend, hoffnungsvoll. Es ist ein Bollwerk gegen die Gleichgültigkeit und ein Leuchtturm für das, was wirklich zählt: Musik, Gemeinschaft, Haltung.

Tickets gibt es ab 259,- Euro unter www.hurricane.de – aber wer eins will, sollte sich beeilen. Denn Scheeßel ruft. Und es ruft lauter denn je.


So war es 2024 beim Hurricane Festival