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25 Jahre NDR 2 Plaza Festival – Ein sonniges Jubiläum voller Stars, Sounds und Sympathie

Hannover, EXPO Plaza – 23.000 Fans, ein starker Line-up-Mix und ein Headliner, der in Musikgeschichte geschrieben steht: Das NDR 2 Plaza Festival feierte am Freitag seine 25. Ausgabe – und das mit einer Leichtigkeit, die dem Format seit Jahren zu eigen ist.

Bei stabilem Frühsommerwetter entwickelte sich ein Festival-Nachmittag, der musikalisch wie atmosphärisch einiges zu bieten hatte – und am Ende mit Sting einen Auftritt krönte, der den Begriff „Legende“ mit jeder Note unterstrich.

Sting als souveräner Schlusspunkt – musikalische Weltklasse zum Festivalfinale

Der Headliner des Abends: Sting. Mit seiner aktuellen „Sting 3.0“-Tour verfolgt der britische Ausnahmemusiker ein reduziertes Trio-Konzept – minimalistisch in der Besetzung, maximal in der Wirkung. Gemeinsam mit dem langjährigen Gitarrenpartner Dominic Miller und dem energiegeladenen Drummer Chris Maas (u.a. Mumford & Sons) zeigte Sting, wie man einen Platz mit über 20.000 Menschen in einen einzigen, konzentrierten Klangraum verwandeln kann.

Hits wie „Englishman in New York“, „Fields of Gold“ oder „Message in a Bottle“ wirkten in diesem Trio-Setup noch fokussierter und direkter, ohne an Tiefe zu verlieren. Sting selbst war stimmlich auf der Höhe, präsent, souverän – und ließ seine jahrzehntelange Live-Erfahrung in jeder Geste durchscheinen. Kein Spektakel, keine Effekthascherei – einfach Musik in Reinform.

Samu Haber, Bosse & Schulte – Soundtrack eines fröhlichen Festivalnachmittags

Schon früh am Tag zeigte sich: Die Veranstalter hatten bei der Programmauswahl erneut ein gutes Gespür bewiesen. Samu Haber, bekannt als Frontmann von Sunrise Avenue und längst auch als Solo-Künstler etabliert, brachte mit seinen Songs jede Menge Leichtigkeit auf die Bühne.

Bosse hingegen brachte in gewohnter Manier gute Laune, Stadiongesten und textliche Tiefen zusammen. Egal ob „Schönste Zeit“ oder „Der letzte Tanz“ – der Braunschweiger ist live längst eine Bank, besonders in Hannover, wo er stets auf viel Sympathie trifft.

Michael Schulte komplettierte das starke Nachmittagsprogramm der Männerfraktion mit seiner Mischung aus Pop, Folk und Radiohit. Seine Songs, oft balladesk, teils hymnisch, funktionierten auf der großen Bühne genauso gut wie bei kleinen Club-Gigs – und passten zur angenehm sonnigen Stimmung, die das Festival bis in den Abend hinein begleitete.

Alice Merton & Sophie Grey – Frauenpower und internationale Indie-Vibes

Früh am Tag sorgte Alice Merton für einen belebten Start. Die deutsch-britische Sängerin hatte nicht nur ihre Hits wie „No Roots“ und „Why So Serious“ im Gepäck, sondern auch neuen, deutlich rockigeren Sound, der ihre künstlerische Weiterentwicklung unterstrich. Zwischen Indie und Pop bewegte sie sich selbstbewusst und mit klarer Kante – musikalisch wie visuell.

Newcomerin Sophie Grey brachte mit ihrer Mischung aus Retro, Elektro und 80s-Vibes ein eigenständiges Soundprofil mit, das dem Line-up zum Start eine interessante Note verlieh. Ihre visuelle Inszenierung und klangliche Ästhetik blieben hängen – auch wenn der Nachmittag noch nicht voll besetzt war.

Ein Jubiläum wie es sein sollte – entspannt, familiär, hochwertig

Was das NDR 2 Plaza Festival seit Jahren auszeichnet, kam auch bei der Jubiläumsausgabe nicht zu kurz: eine entspannte, sichere Atmosphäre, ein gut durchdachter Ablauf, faire Preise und ein Publikum, das sich vom Grundschulkind bis zum Sting-Fan der ersten Stunde zusammensetzte.

Dass das Wetter mitspielte – bis auf einige Wolken gegen Ende –, war mehr als ein Bonus. Die Temperaturen lagen im angenehmen Bereich, das Lichtspiel der untergehenden Sonne gab vor allem dem Auftritt von Sting eine fast poetische Kulisse.

Festival mit einem würdigen Jubiläum

25 Jahre NDR 2 Plaza Festival – das bedeutet ein Vierteljahrhundert Popgeschichte auf der EXPO Plaza. Die diesjährige Ausgabe zeigte einmal mehr, warum das Format funktioniert: Musikalische Vielseitigkeit, organisatorische Qualität und ein Händchen für die richtige Balance aus Charttauglichkeit, Live-Relevanz und generationsübergreifender Zugänglichkeit.

Dass man dabei mit Sting einen Weltstar in reduziertem Format, aber maximaler Präsenz aufbot, unterstrich den Anspruch: Dieses Festival ist mehr als Radio-Pop – es ist ein verlässlicher Fixpunkt im Konzertkalender der Region. Und eines ist nach diesem Freitag klar: Die nächsten 25 Jahre dürfen kommen.


Hinweis in eigener Sache: Leider konnten wir für die Auftritte von Sting und Sophie Grey keine Fotogenehmigung erhalten. Zudem kam es beim Set von Alice Merton zu einem technischen Problem auf unserer Seite, sodass wir keine Bilder dieser Auftritte veröffentlichen können. Wir bitten um Verständnis.