Maurice Ernst betritt die Bühne und zieht sofort die Aufmerksamkeit von 1000 Zuschauenden im Capitol auf sich. Bilderbuch ist in ihrem Auftreten wahrlich einzigartig und hypnotisierend.
Ein gesundes und unterhaltsames Maß Selbstdarstellung gepaart mit Sexappeal von allen Künstlern bringt so viele unterschiedliche Demographien zusammen, dass man diese nicht anders beschreiben kann als eine unfassbar heterogene, gut gelaunte und tanzlustige Menge jeden Alters. Die Wiener Indie Artists sind das erste Mal seit 2019 wieder in Hannover und bringen neue Musik und ein neues Bühnenbild mit, was eine sphärische Atmosphäre erzeugt. Umgeben sind die Jungs nämlich von gigantischen Bildschirmen, die passend zur Livemusik bewegte Hintergründe zeigen. Man fühlt sich wie in einem MTV Musikvideo, denn die Beleuchtung und wirklich unfassbar gut performte Musik regen das gesamte Capitol zum tanzen an.
Ohne Ausnahme, wie man es sonst von Konzerten gewohnt ist bewegen sich alle, bis in die letzte Reihe, zur Musik. Wir finden zurecht. Es wäre realistisch zu sagen, dass die Österreicher eine der musikalisch besten Livebands im deutschsprachigen Raum und wahrscheinlich auch darüber hinaus sind.
Philipp Scheibl und Lukas König bilden ein sonderbar gut klingendes und wasserdichtes Percussion/Synth Duo, das ohne Ausnahme on Point ist und Menschen zum grooven bringt. Peter Horazdovskyist der Inbegriff eines lässigen Bassisten der komplexe Basslines aussehen und klingen lässt, als könnte sie ihm, fälschlicherweise, jeder nachspielen.
Wenn über herausragende Gitarristen im deutschsprachigen Raum gesprochen wird, muss der Name Michael Krammer fallen, ansonsten ist davon auszugehen, dass diese Konversation von mangelnden Informationen getragen ist. Neben des extravaganten Outfits, einer Mischung aus 80s Rockstar und moderner Indie Artist, spielt er Melodien in Rhythmen, die sich die allermeisten nicht einmal vorstellen könnten, selbst wenn sie es wollten. Gepaart mit der Unbeschwertheit mit der teilweise blind Riffs auf Zweihälsern gespielt werden entsteht ein Auftritt der für jeden Gitarrenenthusiasten sehenswert ist.
Der Abend endet gefühlt viel zu früh mit einem außerirdischem Solo, das ausklingt bis die Lichter angehen.
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