Vom 20. bis 22. Juni 2025 verwandelt sich der Eichenring in Scheeßel wieder in ein pulsierendes Universum aus Sound, Schweiß und Emotion. Jetzt steht das komplette Programm – inklusive Warm-up am Donnerstagabend und aller letzten Neuzugänge.
Wenn irgendwo zwischen Elbe und Weser die Zelte aufgeschlagen werden, die ersten Dosenbierploppen durch die Felder hallen und ein ganzer Ort plötzlich nach Musik riecht, dann weiß man: Es ist Hurricane-Zeit. Drei Tage Ausnahmezustand, über 100 Bands, tausende Herzen, die im Takt schlagen. Und 2025 verspricht ein Festival, das alle Register zieht – musikalisch, emotional, gesellschaftlich.
Donnerstag: Früher kommen, länger feiern
Wer klug ist, reist früher an. Denn auch 2025 wird der Donnerstag nicht nur zum Aufbau der Pavillons genutzt, sondern zum Einstieg in ein Wochenende voller Euphorie. Mit einem spektakulären Warm-up beginnt das Hurricane schon am Vorabend ganz offiziell die Party.
Das deutsche Rap-Triumvirat Fatoni x Edgar Wasser x Juse Ju eröffnet den Abend mit feingeistigem Wortwitz, Gesellschaftskritik und messerscharfen Reimen – ein Highlight für Fans kluger Texte und kraftvoller Beats. Beauty & the Beats bringt derweil elektronischen Glanz auf die Tanzfläche, während das Indie-Duo Raum27 mit poppig-melancholischem Charme die Herzen der Frühankömmlinge wärmt.
Für Punk-Energie sorgen 100 Kilo Herz mit druckvollem Sound und durchdachten Texten, Hi! Spencer liefern wie gewohnt hymnischen Indie-Punk, und die Hansemädchen transportieren die Hamburger Reeperbahn direkt nach Scheeßel – inklusive Mitsingmomenten, Schnapsidee-Charme und rotzigem Sound. Der Donnerstag ist längst kein Beiwerk mehr – er ist offizieller Festivalbeginn.
Freitag: Gitarren, Glanz und große Gefühle
Der erste volle Festivaltag hat es in sich. AnnenMayKantereit führen das Feld der Headliner an. Die Kölner Band um Henning May ist längst mehr als eine melancholisch raunende Indiepop-Kapelle – sie ist Stimme einer Generation. Songs wie „Oft gefragt“ oder „Es ist Abend“ sind längst Hymnen des Alltags geworden.
Dazu passt der Auftritt von Alligatoah, der mit seinem multimedialen Bühnenkonzept irgendwo zwischen Theater, Konzert und Satire jongliert. Rise Against bringen politischen Punkrock aus Chicago auf die Hauptbühne – laut, ehrlich, relevant. Biffy Clyro aus Schottland liefern mit krachenden Riffs und stadiontauglichen Refrains den perfekten Gegenpol aus Pathos und Wucht.
Im zweiten Bandring glänzen weitere Namen: Von Wegen Lisbeth zelebrieren verspielten Hauptstadt-Indie, Girl in Red bringt queere Perspektiven und musikalische Vielfalt, Kneecap mischen irische Sprache mit Rap und Sozialkritik. Motionless In White schleudern Metalcore in den Abendhimmel, Tiefbasskommando und Queerbeat sorgen für elektronische Härte, Thrice und Lagwagon für Emo- und Punkgeschichte pur.
Die Liste der Entdeckungen ist lang: Kate Nash, Mothica, Big Special, Parsi Paloma, Apsáhe, Ape Shit Brass Orchestra – wer das Hurricane nicht nur als Headlinerfestival versteht, wird hier belohnt. Mit offenen Ohren, offenen Herzen und dem Willen, sich auf Neues einzulassen.
Samstag: Die Eskalation trägt Stroboskop
Tag zwei geht direkt auf Angriff. The Prodigy, Großbritanniens Elektro-Punk-Urväter, spielen einen ihrer raren Festivalgigs. Noch immer ist ihr Sound ein einziger Aufschrei aus Bass, Wut und Adrenalin. Apache 207 wird zu einem der spannendsten Acts des Wochenendes: Mit Trapbeats, Glamour, Melancholie und Straßenpoesie sprengt er Genregrenzen und Publikumskreise.
Deftones stehen seit Jahrzehnten für eine einzigartige Mischung aus Metal, Melodie und düsterer Atmosphäre – live ein Rausch, der sich nicht in Worte fassen lässt. Electric Callboy liefern erneut Partycore in Reinform, während Sam Fender beweist, dass auch Songwriter Soundwände bauen können.
Dazu kommen Kracher wie Jimmy Eat World, 01099, WET LEG, The Wombats, Swiss & Die Andern, Antilopen Gang, Freddie Dredd, Dotan, Creeds, Nova Twins, Friedberg, The Murder Capital und viele mehr. Mal tanzbar, mal tiefgründig, mal wild – aber nie langweilig.
Ein besonderes Highlight: The Analogues, gefeiert als beste Beatles-Coverband der Welt, kommen im Rahmen einer Charity-Tour zum Hurricane. In Kooperation mit War Child machen sie mit dem Fahrrad (!) Station in Scheeßel – um auf den Krieg in der Ukraine und die Situation von Kindern in Konfliktzonen aufmerksam zu machen. Musik trifft Verantwortung – Gänsehaut garantiert.
Sonntag: Der grüne Feiertag
Wer glaubt, der Sonntag sei der Tag zum Runterkommen, hat Hurricane nicht verstanden. Mit Green Day kehrt eine der größten Rockbands des Planeten zurück nach Deutschland – exklusiv in Scheeßel. Mit Klassikern wie „American Idiot“, „Boulevard of Broken Dreams“ und „When I Come Around“ wird das Festivalfinale zur Massenkaraoke mit Punkattitüde.
SDP drehen den Spaßfaktor auf elf – mit Konfettiregen, Synthesizer und augenzwinkernder Ironie. Jan Böhmermann & das Rundfunk-Tanzorchester Ehrenfeld liefern eine der wohl kuriosesten, gleichzeitig aber auch professionellsten Shows des Festivals. Und Nina Chuba, deren Hype weit über „Wildberry Lillet“ hinausgeht, ist gekommen, um zu bleiben.
Auch der Sonntag ist voller Perlen: Roy Bianco & Die Abbrunzati Boys, Ennio, Bilk, Wavvyboi, Jeremias, Blackout Problems, Kummer, Solomun, Baba Blakes, Lucy Dacus, Kafvka, Ikkimel, Love’n’Joy und viele weitere sorgen für emotionale Dichte – von Indie über Pop bis Punk.
Love’n’Joy sind nicht nur musikalisch spannend – sie sind auch kulturelle Botschafter der Ukraine. Im Rahmen der Initiative Music Saves Ukraine setzt das Hurricane mit ihrem Auftritt ein Zeichen für Frieden und Freiheit – und feiert eine Band, die im Schatten des Krieges Hoffnung und Kultur verteidigt.
Ein Festival mit Haltung, Herz und Härte
Das Hurricane Festival 2025 ist mehr als ein klassisches Rockfestival. Es ist Schmelztiegel, Mikrokosmos, Sprachrohr. Es bietet einen Ort, an dem Musik und Menschlichkeit gleichermaßen gefeiert werden. Vom Abriss im Moshpit bis zur stillen Gänsehaut im Sonnenaufgang – hier zählt jede Sekunde, jeder Takt, jeder Mensch.
Tickets & Infos
Festivalpässe sind ab 259 Euro erhältlich unter www.hurricane.de. Neben regulären Tickets gibt es auch Varianten für Caravan, Green Camping, Komfort und VIP.
Und wie immer gilt: Kein Sommer ohne Scheeßel. Kein Juni ohne Hurricane. Kein Leben ohne Livemusik.