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Die Beatsteaks in Braunschweig – Rückgrat des deutschen Punk-Rock

Am 20. Juni 2025 wurde der Lokpark Braunschweig zur Hochburg handgemachter Musik. Rund 4.000 Fans feierten die Beatsteaks – eine Band, die seit Jahrzehnten für kompromisslosen Live-Sound, ehrliche Energie und klare Haltung steht. Was folgte, war ein Auftritt, der keine Fragen offenließ.

Einstieg ohne Umweg – direkt auf Anschlag

Schon der Einstieg ließ keine Zeit zum Durchatmen: Mit „Big Attack“ legte das Berliner Quintett den Schalter sofort auf Vollgas. Die Gitarren kreischten, der Bass brummte – ein Einstieg, wie er direkter nicht hätte sein können. Der Übergang zu „Hello Joe“ und „Hand in Hand“ war nahtlos und zeigte, dass das Set dramaturgisch präzise konstruiert war.

Neues Material mit Gewicht

Mit Songs wie „As I Please“, „Make a Wish“ und dem späteren „Against All Logic“ unterstrichen die Beatsteaks, dass sie auch 2025 nicht nur auf alte Erfolge setzen. Die neuen Tracks fügen sich live nicht nur ein – sie dominieren. Besonders „E‑G‑O“ brachte den Lokpark in Wallung und bewies: Die Band bleibt sich treu, auch wenn sie sich weiterentwickelt.

Vielschichtigkeit statt Einheitsbrei

Mit „Jane Became Insane“ und „Hail to the Freaks“ schaltete die Band auf maximalen Druck. Doch die Beatsteaks wären nicht die Beatsteaks, wenn sie nicht auch Kontraste setzen könnten. „Disconnected“ und das luftige „Summer“ sorgten für Spannungsbögen, die das Set nie eintönig wirken ließen. Jeder Song saß – kein Füllmaterial, keine Ausrutscher.

Finale mit Wucht

Der Hauptteil des Konzerts endete mit einem Viererblock, der für sich stehen konnte: „Milk & Honey“, „Under a Clear Blue Sky“, „Gentleman of the Year“ und „Let Me In“. Wer dachte, das sei schon das Maximum, lag falsch. Die Zugaben lieferten mit „Access Adrenalin“, „Automatic“ und dem „Relax“-Cover nicht nur Tempo, sondern auch Mut zur Kante. Und spätestens bei „I Don’t Care as Long as You Sing“ sang der ganze Lokpark.

Ein Frontmann, eine Band – volle Präsenz

Arnim Teutoburg-Weiß war wie gewohnt ganz vorne – mit Stimme, mit Haltung, mit Energie. Keine Allüren, kein unnötiges Pathos. Einfach Rock. Die Band agierte als geschlossene Einheit: Gitarre und Bass griffen ineinander, das Schlagzeug war auf den Punkt. Sound und Licht? Unaufgeregt, aber punktgenau – genau wie es sein muss.

Kein Nostalgieabend

Was bleibt? Ein Konzert, das gezeigt hat, warum die Beatsteaks seit über zwei Jahrzehnten relevant sind. Es ging nicht um Retro-Romantik oder das bloße Abspulen von Hits – sondern um Haltung, Spielfreude und ehrliche Musik. Der Lokpark war am 20. Juni keine Konzertlocation – er war eine Punk-Rockbühne im besten Sinne.