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Empathy Test in Augsburg und Jena im Doppelpack

Wenn die Lieblingsband endlich *endlich* 2 ihrer Shows der mehrfach von 2020 verschobenen ‘Monsters’-Tour -nach dem aktuellen Album von 2020 benannt- nachholt, mit 2 außergewöhnlichen Konzertlocations, darf ich natürlich als eingefleischter Empathy Test Fan nicht fehlen.

Ende 2018 habe ich sie durch den Tipp einer lieben Freundin kennengelernt und bin seither schockverliebt. Auch nach dem inzwischen 29. Konzert wird mir diese Band nicht langweilig.

Also machte ich mich am Freitag mit meiner Begleitung und meinem Hund auf den Weg gen Süden, Richtung Augsburg, um im Liliom Kino, einem kleinen Kultkino, dem Eröffnungsabend des ersten ‘Losing Touch’-Festivals beizuwohnen.

Vorweg gab es “Schlusslicht” zu sehen, wovon mir am besten die schwarze Glitzerhose und die Glitzer Chucks in Erinnerung geblieben sind, musikalisch ist leider kein bleibender Eindruck zurück geblieben. Ganz anders hingegen Adam Usi, der mir ausnehmend gut gefallen hat. Ein charismatischer, sympathischer Mann, mit einem großen Talent, seine Musik lebendig werden zu lassen. Trotz mehrfacher Hinweise, dass ein Song tanzbar sei, ließen sich nur 3 Damen zu solchem animieren.

Als Highlight folgten dann Empathy Test. Klar, Musikfilme kennt man, aber wer hat schon einmal ein echtes Konzert im Kino erlebt?! Das Publikum war sehr bunt gemischt, von eingefleischten Fans aus Nord und Süd bis hin zu “endlich mal was los in Augsburg, wir gehen da mal hin” Zufallsbesuchern. Die Stimmung im Kino war gut, auch wenn einige Besucher nicht zum aufstehen und feiern zu motivieren waren, aber wenn die Band recht weit weg ist vom Publikum, und dann das Publikum in Sitzreihen geteilt ist, dann ist es schwer, richtige Party und Konzertstimmung aufkommen zu lassen. Dennoch hat Isaac alles gegeben, wovon leider einige unbeeindruckt zeigten. Doch das hat unsere Stimmung nicht getrübt.

Nach einer kurzen Nacht sind wir am nächsten Tag nach dem Frühstück von Stau zu Stau zu Welt-geht-unter-Regenguss bis nach Jena gefahren, dort spielten Empathy Test im Planetarium, als Vorband waren die Dänen von The Foreign Resort mit dabei. 2018 gab es dort bereits ein Konzert von Empathy Test, doch da kannte ich die Band leider noch nicht. Seither wartete ich auf eine Wiederholung und nun war es endlich so weit.

Der Besitzer des Planetariums hatte die Idee zu der Show und hat die Grafiken und Animationen selbst gestaltet. So tanzte zu “Bare my Soul” eine Frau kopfüber an der Decke, wir wurden zu “Skin” in eine futuristisch anmutende Mondlanschaft entführt und bei “Holy Rivers” standen die Grafiken im Zeichen von Wasser und Blubberblasen. Auch die Artworks der Alben, die Produzent Adam Relf selbst erstellt, waren in die Show eingebaut. Ich habe mehr Zeit damit verbracht, an die Decke zu schauen, als auf die Bühne und damit war ich nicht allein. Nicht nur die Bilder waren bewegt, auch das Publikum, es wurde sich merklich oft an die Augen gefasst, weil Bilder und Musik so einzigartig stimmungsvoll miteinander verwoben waren.

Wie das wohl von der Bühne aussieht, wenn das Publikum nur nach oben schaut? Muss auch ein eher ungewöhnlicher Anblick für die Musiker sein. Insgesamt war die Show ein echtes Erlebnis, dafür würde ich jederzeit wieder nach Jena fahren und für Empathy Test erst recht.

Fazit des Wochenendes: Mein Hund ist Konzert-wochenendtauglich und jeder der gefahrenen 1150 Kilometer war es wert! Next stop: M’era Luna!