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PUR feiern Hitparty mit 12.000 Hannoveranern

PUR können es immernoch: Die einstige Schülerband aus Bietigheim begeistert 12.000 Fans in der ausverkauften ZAG Arena in Hannover

Eigentlich bräuchten PUR gar keine neuen Alben aufnehmen. Wenn die einstige Schülerband, die inzwischen mit drei Generationen auf der Bühne steht, anfängt die Hitmaschine anzuwerfen, gibt es kein Halten mehr. Lautstark und Textsicher werden die Hits mitgesungen, es wird getanzt und auf den Tribünen erhebt man sich zum mittanzen. 

Dieses Phänomen konnte man auch in der ausverkauften ZAG Arena in Hannover beobachten, wo es besonders zum Beginn des Konzerts relativ ruhig auf den Rängen und vor der Bühne war. „Niemand soll alleine sein“, war der Opener, der nach der pandemiebedingten fünfjährigen Abstinenz der Band in der Landeshauptstadt Hannover auch eine Ansage war. Mit Feuerregen- und Fontainen lassen es Hartmut Engler und seine Band direkt heiß werden, doch der Funke springt noch nicht vollends auf die Fans über. Man merkt schnell, warum die Fans so zahlreich gekommen sind und die Show in Hannover schon längere Zeit ausverkauft war: Die Menge will zu den legendären, alten PUR Hits tanzen. Dies können sie erstmals zu „Freunde“, doch danach lassen die wirklichen Party-Kracher lange auf sich warten. Selbst die von Engler ausgerufene „Party-Time“ wird recht schnell wieder unterbrochen, als mit „Wenn sie diesen Tango hört“ zwar ein echter Klassiker kommt, dieser aber eben doch sehr nachdenklich ist und Engler dazu an seine Mutter erinnert. Doch hier zählt der Moment, der doch sehr intim ist und der Sänger zum Ende auf einem Bild mit seiner Mutter auf der Videowall im Hingrund zu sehen ist. Auch die Worte des Söngers sind hierbei sehr ergreifend und so ist niemand der 12.000 Fans böse, dass es noch einmal etwas ruhiger zugeht. 

Spätestens zu „Hör gut zu“ geht es rund in der Arena und die Menge ist teilweise lauter als die Band auf der Bühne. Als es dann zum beliebten Medley kommt, ist die Party-Time endgültig erreicht, denn nun folgt Hit auf Hit: „Wenn Du da bist“, „Lied für all die Vergessenen“, „Mein Freund Rüdi“ kann und singt jeder mit. Auch „Indianer“ erfreut sich großer Beliebtheit und der Song bringt sogar einen lokalen Nebeneffekt mit sich, als Engler fragt „Sind alle Indianer in Hannover?“ und die Menge dies lautstark bejubelt, gibt es doch mit den Hannover Indians den absoluten Kult-Eishockeyclub in der Stadt. 

Zu „Funkelperlenaugen“ kommen dann „Naturally 7“ auf die Bühne. Die Vocal-Band aus den USA konnte nicht nur im Vorprogramm überzeugen, sondern hat den Song für PUR neu arrangiert, sodass Engler diesen zusammen mit der Band präsentiert und hier für ein absolutes Highlight an diesem Abend sorgt. Zu „Allein vor dem Spiegel“ bleiben die Amerikaner noch auf der Bühne. Auch dieser Song wurde extra arrangiert, hier auch im Hinblick auf das im Herbst in Düsseldorf beginnende Musical „Abenteuerland“. Hier steigt auch die Band wieder Stück für Stück ein, sodass es einen perfekten Übergang in das große Finale gibt. Auf dieses wurde bereits dezent hingearbeitet und als Hartmut Engler sein legendäres rotes Zirkusdirektoren-Jacket überwirft, gibt es endgültig kein Halten mehr: Band und Fans sind gleichermaßen im „Abenteuerland“ angekommen und zelebrieren dies gemeinsam lautstark. 

„Ich lieb Dich“ und „Hab mich wieder mal an Dir betrunken“ bilden dann den Schlussakkord des Hauptsets, dass gute zwei Stunden dauerte, bevor PUR zum ersten Mal die Bühne verlassen und ihre Fans etwas Luft holen lassen. Doch die singen freudetrunken „Oh wie ist das schön“ und holen die Band für einen ausgiebigen Zugabenblock schnell zurück auf die Bühne.

Hier holten sich PUR dann erneut einen Gast auf die Bühne: Peppa, die die Band vor einigen Jahren schon einmal begleiten durfte, kam für „Ist das mein Gesicht“ und „Drachen sollen fliegen“ mit auf die Bühne, wo sich dann auch der zukünftige „Abenteuerland“-Musical-Cast mit hinzu gestellte und so noch einmal, eindrucksvoll, Werbung für das kommende Bühnenstück in Düsseldorf machte, bevor der erste Zugabenblock mit „Ein graues Haar“ beendet wurde.

Doch auch hier dauerte es nicht lange, bevor die 12.000 Fans ihre Idole erneut zurück auf die Bühne holten, die dabei noch einmal auf die großartigen Naturally 7 und Peppa als Verstärkung setzten und „Komet“ und „Zu Ende träumen“ zusammen performten, bevor „Lena“ lautstark und textsicher von Band und Fans das ultimative Ende nach etwas mehr als 2,5 Stunden das Spektakel beendeten und sich alle glücklich in den Armen lagen.

Fazit: Es war ein toller und ehrlicher Konzertabend, mit einer spielfreudigen, gut aufgelegten Band und einem tollen und lautstarken Publikum, dass nun natürlich hofft, dass es bis zum nächsten Wiedersehen nicht erneut 5 Jahre dauern wird.