H-Blockx: In den 90er Jahren waren sie die deutschen Crossover Pioniere, im Jahr 2024 zeigen sie eindrucksvoll, dass sie auch 30 Jahre später nichts verlernt haben und zusammen mit ihren Fans das ausverkaufte Capitol Hannover ordentlich zerlegen können.
Dabei ist „zerlegen“ natürlich nur bildlich gemeint. Auf ihrer Zeitreise feiern die H-Blockx mit Sönger Henning Wehlandt (Der letzte an der Bar) ihr Album „Time to move“, dass in diesem Jahr 30 Jahre jung wird und gleichzeitig das Debütalbum der Münsteraner war.
Sie mischen dabei Metal mit Rap, Funk, Soul und Pop, wie sie es mir Rick Springfields „Celebtate Youth“ machen und die Menge im Capitol ständig in Bewegung halten.
Nur wenig Zeit bleibt zum durchatmen, Baladen werden in diesem Stilmix damals wie heute überbewertet. Mit „Take me Home“ wird es immerhin einmal ruhiger, bevor die Band ihr Bühnenoutfit von schwarzen Shorts und weißen Kniestrümpfen zu Basketball-Shirts und Trainingsanzügen wechselt und ein Medley ihrer Songs „Fly“, „Go Freaky“, „Real Love“, „Do What you wanna do“ und „H-Blockx“ auf die Bühne zaubert, während auf dem Parkett Pogo und Moshpits regieren.
Bei bester und energiegeladener Stimmung kommt später noch der ehemalige zweite Shouter der Band Dave Gappa auf die Bühne um „Move“ zu zelebrieren. Der Klassiker wird von der Menge gefeiert und beim Gastsänger bemerkt niemand, dass er eigentlich inzwischen ein erfolgreicher Rechtsanwalt ist, der hier mit hohem Wohlfühlfaktor die alten Zeiten noch einmal in vollen Zügen wiederbelebt.
Mit „Fallout“ gibt es dann sogar einen neuen Song, der die Hoffnung auf ein neues Album der H-Blockx schürt, bevor es „Risin High“ gibt, bei dem der eigentliche Rechtsanwalt Dave Gappa mit der Flüstertüte über die Bühne springt und „It‘s a loffer, poffer ding dong, bigger than King Kongs“ der Menge und den Circle Pits entgegenrappt.
Zwei Stunden dauert die Zeitreise von Henning Wehlandt und seinen H-Blockx, die den Sbend mit dem Snap! Cover „The Power“ und Johnny Cashs „Ring of Fire“ noch einmal zu Höchstform treiben, bevor dieser unfassbar gute Abend leider ein Ende findet. Allerdings nur für diesen Abend, denn bereits im kommenden Jahr werden die H-Blockx die Bühhnen der Republik wieder beehren und sicherlich weitere Clubs und Arenen zusammen mit ihren Fans abreißen und „zerlegen“. Kurzum: Geil war’s!