2016 haben sich die Wacken Open Air Macher entschlossen, allen dämonischen Geistern während Wacken ein neues Zuhause zu geben und auf zwei Bühnen für einen Abend die härtesten, schnellsten und schwärzesten Bands unseres Billings zu versammeln. Passenderweise haben sie diesen Abend „Night To Dismember“ genannt, denn gleichzeitig ist das Mainstage-Motto am Donnerstag, an dem wir Klassiker und Legenden vereinen, bekanntlich „Night To Remember“.
So weit, ist es gut! Jetzt sind die Veranstalter abermals durchs Höllentor hinabgestiegen und haben für Euch das Schwärzeste was sie finden konnten mitgebracht. Sie sind sich sicher, dass diese Namen und Künstler gleichzeitig Euer Blut gefrieren und Eure kalten Herzen zum Schmelzen bringen werden.
Hier sind die Kandidaten für den Donnerstäglichen Abstieg in die Tiefen Eurer Seelen und Gehörgänge – heißet sie willkommen auf der „Night To Dismember“
Abbath
Viele Worte muss man über Olve Eikemo nicht verlieren – das macht er schon selbst! Und das sehr gut. Sein Zitat „Es gibt einen besonderen Platz für mich in der Hölle – den Thron“ ist mittlerweile legendär. Genauso wie seine alte Band, die unbestritten wohl aufs Siegertreppchen, zur Unholy Trinity des BM gehören. Doch Immortal mit Abbath ist Geschichte und dieser zementiert das auch brachialst mit dem mittlerweile dritten Dread Reaver auf dem er seine und unsere Dämonen wieder gut durchschüttelt. Solange das Ziel noch nicht die Hölle ist, düst Abbath definitiv auf dem Highway Richtung Metal-Olymp. Natürlich mit Zwischenstopp in Wacken.
Carpathian Forest
Blood, Sex and Vomit paved his way: So oder so ähnlich könnte wohl die Biographie von Nattefrost, Carpathian Forest’s zentralem Hauptdarsteller heißen. Kaum eine Band ist so offensiv mit den Kulturgütern des Black Metal bei ihren Bühnenshows umgegangen, wie die Norweger. Bereits 2004 sorgten sie bei ihrem Auftritt auf einer der wohl schwärzesten Ausgaben des Festivals, für wohliges Entsetzen. 19 Jahre später ist die Band hungrig wie nie zuvor. Man darf gespannt sein welche Höllenfeuer sie auf der Night to Dismember 2023 entfachen werden!
Defleshed
In 12 Jahren Bandgeschichte schafften es Defleshed sich wahrlich ein Cult-following aufzubauen. Dementsprechend sauer waren dann auch die Gesichter der Fans, als die Band 2005 ihre Auflösung bekannt gab. Bis heute wird also immer noch an Tor und Tür von Lars und Co. gekratzt und die Reunion gefordert. In diesem Jahr wurde das Fleisch von Defleshed willig und man begab sich ins Studio. Das funzte so gut, dass nicht nur ein neues Album mit dem passenden Namen „Mind over Matter“ herauskam, sondern auch das Feuer wieder entfacht wurde, als alte Gang nochmal kräftig die Bühnen aufzumischen. Das tun sie bei uns!
Baest
Etwas das Durchschnittsalter auf der Bühne senken werden wir an diesem Abend mit Baest aus Dänemark. Gegründet 2015, lassen sich die vermeintlichen Jungspunde live aber nicht die Salami vom Brötchen ziehen und sind musikalisch mindestens so brachial wie ihre angegrauten Kollegen. Baest heißt Tier auf Dänisch und mit einem ziemlichen Höllenhund haben wir es auch zu tun. Auf dem Weg Inferno auf den Spuren der Urväter von Morbid Angel, haben Baest trotzdem einen fetten Koffer gepackt mit ihrem sehr eigenen Style dabei. Hin da!
Whoredom Rife
Wenn man es nicht besser wüsste, könnte man meinen die Band mit dem handzahmen Namen Whoredom Rife ist direkt aus 1992 mit der Zeitmaschine angereist. Hier wird True Norwegian Black Metal Fans der alten Schule warm ums schwarze Herz. Textlich hauptsächlich muttersprachlich unterwegs, kann man nur erahnen, was für düstere Visionen sich hier verstecken. Aber eines ist klar, die beiden Masterminds V.Einride und K.R. machen sich nicht gut am Esstisch Deiner Eltern. Sollen sie auch nicht. Viel besser passen sie auf die WOA Night to Dismember – und nehmen das Motto hoffentlich nicht zu wörtlich.
Koldbrann
Einer der Mitglieder von Koldbrann schreibt Autopsie-Berichte für Leichenschauhäuser, aber das ist wohl nur das Tüpfelchen auf dem BM dieser dunklen Gesellen aus Norwegen. Koldbrann, was zu Deutsch ungefähr mit Wundbrand zu übersetzen ist, wird sich wohl ebenfalls wie solche genauso in Mark und Bein reinfräsen. Hier gibt es 50 shades of black auf die 12. Wen wundert’s: Sänger Mannevond ist als Dreh und Angelpunkt der Band kein Unbekannter, schwarze Vibes verbreitet er gerne auch bei der Schlachthaus-Institution Urgehal.
Immolation
Kaum eine Ehe hält heutzutage so lang wie die musikalische Verbindung von Ross Doland und Robert Vigna. Die beiden Urväter des growlenden Schreikindes Immolation halten schon seit 1986 fest das Zepter in der Hand, wenn es um die Herrschaft im Königreich des sogenannten New York Death Metal geht. Um nicht zu sagen: Und wer hat‘s erfunden? Immolation! Daher bedarf es keiner großen Einführung, sondern eher eines kleinen aber wichtigen Hinweises: Zieht Euch Immolations neuestes Werk Acts of God rein und übt schon mal bisschen das Mitsingen um den Todesmetall-Royalties eine gebührendes Welcome-Back zu liefern.