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The Busters feiern Move Tour in Hannover

Ihr wisst nichts mit dem Begriff Ska anzufangen? Wie man dies ändern kann, haben The Busters, Deutschlands Ska-Heroes schlechthin, am Freitag im Kulturzentrum Faust bewiesen.

In der ausverkauften 60er Jahre Halle hat die Band ihren Fans im wahrsten Sinne ordentlich eingeheizt. Hardy (Trompete), Schramme (Orgel), Michl (Schlagzeug), Rolf (Bass), Mathias
(Saxophon), Joe (Gesang & Gitarre), Stephan (Piano), Deniz (Gitarre) und Rob (Posaune) haben auf derBühne ihr Musikfeuerwerk der Extraklasse gezündet, so das keiner mehr ruhig stehen konnte und vor der Bühne mit wahnsinniger Stimmung die Post abging.

Nach mehreren Verschiebungen wegen Corona und dem schmerzlichen Verlust des 2020 leider viel zu früh verstorbenen Mitbegründers Jesse, fühlte und hörte es sich so an, als ob die Jungs alles aufholen und rauslassen wollten, was sich in den letzten Jahren aufgestaut hatte. Richtig so. Und wenn dann noch die kürzlich erst mit einer klaren Botschaft umgeschriebene Version von „Mickey Mouse in Moscow“ angestimmt wird, brennt die Hütte lichterloh.

Mit ihrer neuen Platte „Love Bombs“ im Gepäck haben The Busters das beste Mittel gefunden, sich gegen Klima, Kriege und Katastrophen zu wappnen und schlicht die Welt zu retten. Was man ihnen in dieser verqueren Zeit nur vom Herzen wünschen kann. Mit der sanften Kraft der Liebe! Mit diesem Motto ziehen die Wieslocher nun endlich nach langer Pause mit ihrer „MOVE!“ Tour wieder durch die Lande und begeisterten in Hannover jeden einzelnen Besucher.

The Busters wurden 1987 eigentlich aus einer Laune heraus gegründet, um einen schönen Ska Abend zu erleben. Seitdem hat die Band 22 Alben veröffentlicht, erfolgreiche Live-Touren an den Ost-und Westküsten der USA durchgezogen, Auftritte in Japan und Südamerika gehabt, sowie einigen deutschen Filmen Songs zu den Soundtracks beigesteuert. Der Titel des über die Band gedrehten Dokumentarfilms „Eine Band für die Ewigkeit“ wird dem mittlerweile Kultstatus der Busters mehr als gerecht. Selbst nach nunmehr 35 Jahren Bestehen, hat sich die Band immer wieder neu erfunden und ist kein bisschen leiser geworden. Das Motto: „Ska against racism“ wird fest von den Busters gelebt – schon allein mit Mitgliedern aus Indien, der Türkei, Ägypten oder Deutschland. Busters: Stay rude!

Ska gehört zu einen der Stilmittel aus denen später der Reggae entstanden ist. Mit jamaikanischen Wurzeln hat sich Ska in den 1950er Jahren aus einer Mischung von Jazz, Boogie-Woogie, Rhythm & Blues und schliesslich Rock’n Roll entwickelt. Über die Jahrzehnte hinweg sind mehrere Wellen nach Europa geschwappt und sich in Bands wie Madness, Bad Manners oder später Oingo Boingo erfolgreich verkauft. Der bekannteste und erfolgreichste deutsche Vertreter der sogenannten Dritten Welle in den 1980ern sind eben genau The Busters aus Wiesloch.

Ska ist eines der besten Mittel gegen schlechte Laune und miese Stimmung. Es gibt wohl kaum eine andere Musikrichtung die so verlässlich trübe Gedanken vertreibt und dabei trotzdem Raum für klare politische Botschaften lässt. Karibischer Rhythmus versetzt mit ein wenig Punk und Tempo lässt schlicht kein Bein stillhalten. Das war auch wieder einmal in Hannover so, wo die Party am liebsten niemals hätte enden sollen. Danke für den grossartigen Abend.