Eine Legende sagt langsam, aber laut „Tschüss“, geht aber vorher noch einmal auf große Tour: Peter Maffay füllt in Hannover im Rahmen seiner „We Love Rock‘n‘Roll – Farewell“ Tournee das altehrwürdige Niedersachsenstadion und begeistert dabei 40.000 Fans aus mehreren Generationen.
Stilecht mit der Harley-Davidson fährt er um Punkt 20 Uhr unter dem Jubel seiner Fans in die Arena ein, in der sonst Hannover 96 zu Hause ist. Heute ist er der Star in der Arena: Peter Maffay. Mitgebracht hat er eine grandios aufspielende Band und später sogar noch Gäste.
„Schatten auf die Haut tätowiert“ eröffnet den Abend, dem er mit „Carambolage“ direkt einen zweiten Klassiker folgen lässt. Es ist eigentlich eher ein Best-Of-Konzert, denn mit 20 Nummer 1 Alben und weit über 50 Millionen verkauften Platten hält er den Rekord für den erfolgreichsten deutschen Künstler in den deutschen Charts.
„Mit einem lachenden Auge“ wolle er die große Bühne verlassen und seine Fans werden ihm diesen Gefallen auf jeden Fall tun. Maffay setzt nach einer kurzen Begrüßung zu einem kompletten Triumphzug an, wie ihn wohl bisher niemand in dieses Stadion gebracht hat. „Du“ ist eher Schlager – zumindest damals, 1970 – als Rock‘n‘Roll, passt aber perfekt in die Setlist die einer Zeitreise gleicht. Da fehlt kein „Samstagabend in unserer Straße“ und schon gar nicht „Es war Sommer“. Natürlich wird Maffay auch ein wenig politisch, als er „Eiszeit“ ankündigt und die die aktuelle Situation in der Welt mit dem Kalten-Krieg vergleicht, als er sagt: „Wieder setzen Entscheidungsträger auf Waffengewalt, statt auf den Verstand. Irgendwann muss mit dem Wahnsinn Schluss sein“. Wie Recht er damit hat und den Song somit noch ein wenig emotionaler macht und zum Ende Johannes Oerding mit einsteigt.
Oerding bleibt danach für einige weitere gemeinsame Songs auf der Bühne und beide singen „Liebe ist verboten“, Johannes Oerdings Song „Blinde Passagiere“ und „Wenn wir uns wiedersehen“. Diesen Song widmen die beiden Freunde ihren verstorbenen Vätern und sorgen für einen absoluten Gänsehautmoment.
Bevor es einen weiteren Gast auf der Bühne geben soll, übernimmt dann Peter Maffay-Sohn „Yaris“ die Bühne und die Arena und darf mit seinem Song „Abenteuer“ ein wenig Werbung für seine bevorstehende Tour und den Stopp am 15. Oktober 2024 im LUX in Linden machen.
Doch dann ist es soweit und die als „Special Guest“ angekündigte Anastacia kommt zu Peter Maffay auf die Bühne und schwärmt von seinem Klassiker „So Bist Du“, den sie selber als englische Version unter dem Titel „Just You“ gecovert hat und der von beide im Duett natürlich nun an der Reihe ist, bevor der weibliche Stargast zwei weitere eigene Hits und mit „You Shook Me All Night Long“ einen AC/DC Klassiker durch die Arena peitscht, den sie mit Background-Sängerin Linda performt und Maffay still im Hintergrund an der Gitarre dabei ist.
Nachdem Anastacia die Bühne wieder verlassen hat, wird Peter Maffay zum Postboten – genauergesagt zusammen mit Johannes Oerding, der mit einem goldenen Umschlag auf die Bühne kommt und im Auftrag der Deutschen Postcode Lotterie 100.000 Euro an den Verein „Kickfair“ übergibt. Maffay engagiert sich für den Verein, wo Jugendliche dei Lösung und nicht das Problem sind. Der Verein verknüpft eine besondere Spielweise von Straßenfußball mit einem ganzheitlichen Bildungskonzept und verankert dies an Schulen in ganz Deutschland. Hier erfahren Kinder und Jugendliche, dass ihre Meinung zählt, ihre Talente wichtig sind und dass sie mit ihren Fähigkeiten etwas bewirken können.
Peter Maffay bedankte sich stellvertretend für „Kickfair“ für diese großartige Spende: „Worte sind gut. Taten sind besser. Es ist uns ein großes Anliegen, nicht nur von einer besseren Welt zu singen, sondern auch ganz konkret dazu beizutragen, dass sie ein bisschen besser wird. Der Verein KICKFAIR verdient für ihre großartige Arbeit nicht nur unsere Aufmerksamkeit und unsere Anerkennung, sondern auch unsere materielle Unterstützung. Deshalb bin ich sehr gerne der Glücksbote für die Deutsche Postcode Lotterie und überreiche den Förderscheck über 100.000 Euro.“
Passend zu diesem Thema ging es danach in die Welt des kleinen grünen, legendären, Drachen Tabaluga und damit zu „Nessaja“, dass Peter Maffay noch einmal zusammen mit Johannes Oerding in einem Meer von Lichtern im Stadion und einer bunten Bühne spielte, bevor er danach die Arena in einen Chor von 40.000 Stimmen mit „Über sieben Brücken musst du gehen“ verwandelte und mit „Sonne in der Nacht“ der Abend mit der Vorstellung der großartigen Band und seinen Gästen der Abend ausklingen sollte und es mit „Mein Wort“ am Ende einen neuen Song und ein Versprechen gab: „Ich geh noch nicht fort“ – Peter, wir nehmen Dich beim Wort, denn Abende wie dieser in Hannover mit der großen Bühne und Arena würden wir liebend gerne weiterhin mit Dir genießen…