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Donots sagen: Heut ist ein guter Tag

Die Donots gehören seit Ewigkeiten zu einer der wichtigsten, einflussreichsten, ehrlichsten und authentischsten (Punk)-Bands der Republik – spätestens, seitdem die Ibbenbürener mit „Karacho“ und „Lauter als Bomben“ ihre Alben in deutscher Sprache einspielen. 

Mit „Heute ist ein guter Tag“ folgt nun am 4. Februar 2023 das dritte, lang erwartete, Exemplar dieser Art. Und eines nehmen wir an dieser Stelle vorweg: Alle guten Dinge sind bekanntlich Drei und Ingo Donot und Co. lassen es mindestens genauso heftig krachen, wie auf den beiden Alben zuvor. 

Wo wir beim Thema „krachen lassen“ sind: Das neue Album startet direkt mit einer fetten Ansage, die passender kaum sein könnte. „Auf sie mit Gebrüll“ ist nicht nur ein extrem geiler Titel für einen Opener sondern ist eben einfach auch Punk-Rock at its best. Schnell, laut und mitten in die Fr***e.

Nachdem die wilde Fahrt mächtig losging, folgt mit „Augen sehen“, mit Guido Donot im Gesang, das nächste Brett und einem großartigen Text eines der absoluten Highlights auf dem 12. Album.

„9 Leben“ ist dann eine etwas ruhigere Nummer – irgendwie ein typischer Donots Song, aber dennoch irgendwie anders. Vielleicht liegt es am Gastsänger Jörkk Mechenbier von Love A, der dem Lied etwas besonderes einhaucht, vielleicht ist es aber der leicht orientalische Touch, den der Song besonders zum Ende bekommt. Wie auch immer: Auch hier holen sich die Donots die volle Punktzahl ab!

„Längst noch nicht vorbei“ ist ein schönes Wechselspiel der beiden Donot-Brüder Ingo und Guido und macht einfach Spaß und schürrt die Vorfreude diesen Song Live zu hören. 

Mit „1.21 Gigawatt“ und „Hunde los“ beweisen die Donots dann einmal mehr, dass sie den Spagat zwischen klassischen Punk-Rock und dem gewissen Etwas mit feinem „Groove“ gleichermaßen perfekt beherrschen ohne sich dabei selber im Weg zu stehen, wie es so manch andere Band ihres Genres inzwischen gerne macht…

„Kometen“ ist ein Song, den man auch gern vom Text her als  „Wachrüttler“ für unsere derzeitige Situation und Generation bezeichnen darf – somit einer dieser Songs, die also auf keinen deutschsprachigen Donots-Album fehlen darf und zum Nachdenken animiert.

„Traurige Roboter“ hat ein bisschen Neue Deutsche Welle Charm und könnte auch gut aus den 80ern stammen. 

Etwas wild und kurios wird es dann mit „Apokalypse Innenraum“. Wild, lustig, komisch beschreibt es wohl am besten bei diesem „versteckten“ Titelsong des Albums.

Klassischer Punk-Rock kommt dann mit „Es tut mir weh, wenn ich lache“. Hier kommen wir gern noch einmal zum Thema „mach andere Bands ihres Genres“ zurück, denn statt radiotauglichen, kommerziellen Gassenhauern, steht ziemlich jeder wahren Punk-Band ein solcher Song auf einem Album gut.

„Radikale Passivisten“ könnte sich Live zu einem echten „mitgröhl“ Song entwickeln. Um ehrlich zu sein ist es aber der Song, der uns leider als Album-Version (ausnahmsweise) eher weniger auf dem neuen Album zusagt. Man kann ja schließlich auch nicht alles gut finden, aber die Konzerte stehen ja auch bald an…

„Solange wir uns haben“ läutet dann das große Finale der Platte ein. Fanden wir den Song davor nicht so dolle, ist dies wieder ein typischer Donots Song, dem dann mit „Hey Ralph“ ein Song folgt, der vielen sicherlich aus der Seele spricht, die gerade in den letzten Jahren viel Scheisse erlebt haben, aber trotzdem nicht aufgeben – eine kleine persönliche Hymne für Jedermann. 

Mit „Endlich irgendwann“ geht das neue, große Werk der Donots dann zu Ende. Noch einmal 5:38 Minuten Punk-Rock zum Genießen, bevor man unwiderruflich erneut den Play-Button drücken wird, sofern man nicht eh die Repeat-Taste zur Sicherheit gerückt hatte um dieses großartige Album „Heut ist ein guter Tag“ von und mit den Donots aus Ibbenbüren direkt erneut und erneut und erneut und erneut zu hören, weil es einfach wieder einmal ein geiles Album ist, auf dem sich die Donots erneut selber treu geblieben sind und sich nicht verbiegen lassen haben um mit dem Mainstream mitschwingen zu können. Die Donots brauchen es einfach nicht mit Songs auf Dauerschleife im Radio oder auf Beerdigungen laufen – sie brauchen mit ihren Songs auch nicht auf jeder Hochzeit tanzen, weil sie eben die Donots sind. Und das ist auch gut so!